Tollwut & Wildpflanzen: Angst vor unsichtbarer Gefahr?
- Kathi
- 2. Apr.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 9. Apr.

Wildbeeren naschen oder Wasser aus einem klaren Bach trinken – klingt idyllisch, oder? Doch viele Menschen haben eine große Sorge: Was, wenn ich mir dabei Tollwut einfange?
In diesem Beitrag schauen wir uns an, was wirklich dran ist an der Angst vor Tollwut durch Beeren, Urin oder Wasser – und wie du dich ganz einfach schützen kannst.
1. Kann man durch wilde Beeren Tollwut bekommen?
Kurze Antwort: So gut wie unmöglich.
Tollwut wird fast ausschließlich durch Bisse infizierter Tiere übertragen, da sich das Virus im Speichel befindet. Theoretisch könnte eine Übertragung durch Speichelreste auf Beeren passieren – aber nur, wenn du eine Frucht direkt nach einer infizierten Speichelablagerung isst und du eine offene Wunde im Mund hast.
Da das Virus an der Luft schnell abstirbt, ist das in der Praxis extrem unwahrscheinlich.
Einfache Lösung: Beeren waschen und genießen!
Kann Tollwut durch Urin übertragen werden?
Tollwut wird hauptsächlich durch
Bisse infizierter Tiere übertragen, da sich das Virus im Speichel befindet und über verletzte Haut oder Schleimhäute in den Körper gelangen muss.
Urin, Kot oder Blut eines tollwütigen Tieres sind keine bekannten Übertragungswege, es sei denn, sie gelangen direkt in eine offene Wunde oder auf eine Schleimhaut (z. B. Augen, Mund).
Das Virus ist außerhalb des Körpers sehr empfindlich – es stirbt schnell ab, wenn es Sonnenlicht, Luft oder anderen Umwelteinflüssen ausgesetzt wird.
Und was ist mit Beeren & Wasser?
Wenn ein infiziertes Tier auf Beeren uriniert oder Wasser verunreinigt, würde das Virus höchstwahrscheinlich nicht lange genug überleben, um eine echte Gefahr darzustellen.
Sicherheitsmaßnahmen:
Beeren waschen – das entfernt nicht nur mögliche Keime, sondern auch Schmutz und andere Verunreinigungen.
Wasser abkochen, wenn du dir über die Reinheit unsicher bist.
Das Risiko, sich über diese Wege mit Tollwut zu infizieren, ist äußerst gering.
Warum haben Menschen Angst davor?
Die Angst vor Tollwut durch wilde Beeren ist größtenteils ein urbaner Mythos – wahrscheinlich, weil wir mit wilden Tieren automatisch Krankheiten in Verbindung bringen.
Zudem ist Tollwut eine besonders furchteinflößende Krankheit (und das zu Recht – sie verläuft unbehandelt tödlich). Doch in Wirklichkeit sind Beeren kein realistischer Übertragungsweg.

Was kannst du tun, um sicher zu bleiben?
Auch wenn Tollwut keine Gefahr darstellt, lohnt es sich, gesammelte Beeren zu waschen – und zwar aus folgenden Gründen:
Schmutz & Bakterien
Wilde Beeren wachsen oft in Bodennähe und können Erdbakterien wie E. coli oder andere Verunreinigungen aufnehmen.
Pestizide & Umweltverschmutzung
Beeren, die an Straßenrändern oder in behandelten Gebieten wachsen, könnten schädlichen Chemikalien ausgesetzt sein.
Tierausscheidungen
Auch wenn Tollwut kein Problem ist, können andere Krankheiten wie Toxoplasmose oder Parasiten von Füchsen über Kot übertragen werden.
Beste Vorgehensweise:
Wasche deine Beeren mit sauberem Wasser, bevor du sie isst.
Wenn du unterwegs bist und kein Wasser dabeihast, kannst du sie mit den Händen abreiben – das ist besser als nichts, aber ein gründliches Abspülen ist die sicherste Wahl.
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Fazit: Keine Tollwut, einfach abspülen & genießen!
Das nächste Mal, wenn du wilde Himbeeren oder Heidelbeeren entdeckst, kannst du sie ohne Angst vor Tollwut naschen. Ein kurzer Waschgang reicht, um realistischere Risiken zu vermeiden. Viel Spaß beim Sammeln!
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